Energie & Umwelt - page 3

Kneipp
im Kindergarten
Marie und Felix haben es schwer, möchte man meinen: Mon-
tag und Dienstag geht es mit den Armen in eine Wasserschüs-
sel, Mittwoch und Donnerstag gar mit den Füßen in ein großes
Wasserbecken und Freitag müssen sie sich noch gegenseitig
massieren. Doch Marie und Felix haben Spaß daran, denn sie
gehen in das „Knirpsenland“ inWeißenfels, das im letzten Jahr
als erste Kita der Stadt mit einer Kneipp-Zertifizierung be-
lohnt wurde, gerade rechtzeitig zum 30. Jubiläum.
Wassertreten und Armbeugen im erfrischenden Nass ge-
hören schon seit Langem zum täglichen Programm der Klei-
nen im „Knirpsenland“. Seit etwa zehn Jahren werden hier
Kinder zwischen einem und sieben Jahren nach dem Kneipp-
schen Gesundheitskonzept betreut. „Auch Projektarbeit ist
fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit der einzelnen
Gruppen. Die Kinder beschäftigen sich über längere Zeit mit
verschiedenen Themen und erkunden Hintergründe und Zu-
sammenhänge. So gehen sie beispielsweise den Fragen nach,
wohin der Müll geht oder woher unser Strom kommt“, er-
klärt die Leiterin der Einrichtung, Jana Ball. Zwischendurch
geht es auch in die hauseigene Sauna. „Das gemeinsame Sau-
nieren fördert gerade bei den Kindern den Gemeinsinn, ist
eine aktive Gesundheits-Vorsorge und natürlich gut für die
Hygiene“, meint Jana Ball.
Doch nach Kneipp zu leben, heißt nicht nur, ein gutes
Verhältnis zum Wasser zu haben. Auch oder gerade die Ver-
bindung zur Natur wird hier groß geschrieben. Aus dem eige-
nen Kräuterbeet stellen die Kinder beispielsweise Kräuterbut-
ter her, aus frisch geernteten Äpfeln wird Apfelmus bereitet
oder im Herbst aus Holunderbeeren Gelee gekocht. „Das
Mittagessen wird geliefert, Frühstück und Vesper bereiten die
Kinder aber immer selbst zu“, erzählt die 46-jährige Leiterin,
die hier schon 1987 als Erzieherin angefangen hat.
1982 wurde die Kita als Kinderkombination gebaut. Kin-
derkrippe und Kindergarten befanden sich zwar in einem
Haus, arbeiteten aber völlig getrennt voneinander. Heute gibt
es etwa 170 Betreuungsplätze, rund 60 davon in der Kinder-
krippe. Zur Kita gehört noch eine Außenstelle des Horts der
Bergschule in Weißenfels.
Wer hier arbeitet, muss einiges mitbringen. „Unsere Er-
zieherinnen hier sind allesamt gelernte Kneipp-Gesundheits-
erzieherinnen und haben die Kneipp-Akademie besucht“,
klärt Jana Ball auf. Regelmäßige Weiterbildungen in der
Kneipp-Akademie sorgen für die stetige Entwicklung des
Kita-Konzepts. Dabei werden auch die Eltern eingebunden.
So waren sie nicht nur für die Namensgebung am Anfang
zuständig, sondern bringen sich über den Verein zur Förde-
rung der Kita Knirpsenland Weißenfels e. V. aktiv in die
Projekte ein.
Ein solches Projekt war auch der Trinkbrunnen, der im
September mit Unterstützung der Stadtwerke Weißenfels auf-
gestellt wurde. An dieser Stelle möchte sich Jana Ball noch
einmal recht herzlich bei den Stadtwerken bedanken.
Die Kindertagesstätte „Knirpsenland“ war einer der Gewinner aus der Aktion „Ihre Stimme macht Zukunft”, initiiert
von den Stadtwerken Weißenfels und Energy-M. Mit den 500 Euro, die es für den Gewinn gab, wurde im September
ein Trinkbrunnen aufgestellt, denn in der Kita spielt Wasser eine besondere Rolle.
Was besagt eigentlich die
Kneippsche Gesundheitslehre?
Sebastian Anton Kneipp, der 1821 geboren wurde, war ein baye-
rischer Priester und Hydrotherapeut. Er ist der Namensgeber der
Kneipp-Medizin und der Wasserkur mit Wassertreten.
1849 erkrankte Kneipp an Tuberkulose und entdeckte zufällig das
Buch „Unterricht von der Heilkraft des frischen Wassers“ von Jo-
hann Siegmund Hahn. Daraufhin badete Kneipp mehrfach einige
Augenblicke in der eiskalten Donau bei Dillingen an der Donau –
und wurde wieder gesund.
Kneipps Lehre basiert auf fünf Elementen: Ernährung, Kräuter, Was-
ser, Bewegung und Lebensordnung. Alle Elemente gehören zusam-
men und sollen ein umfassendes Gesamtgefüge bilden. Die Ernäh-
rung muss beispielsweise vielseitig, schmackhaft und vollwertig
sein, denn sie bildet die Grundlage für Wohlbefinden und Vitalität.
Die Kräuter mit ihren natürlichen, milden Wirkstoffen schützen vor
Erkrankungen und lindern Beschwerden. Wasser ist ein ganz beson-
deres Element, denn ohne es gäbe es kein Leben auf diesem Pla-
neten. Während die Bewegung Kraft, Ausdauer und Koordination
verbessert, bedeutet die Lebensordnung, alle aufbauenden Kräfte
für Körper und Geist zu nutzen.
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weißenfelser nachrichten
Benefizabend im Kulturhaus
Am 10. Oktober 2014 ab 17.00 Uhr lädt die
Arbeitsgruppe NeuStadtKinder des Vereins
Lebenshilfe Weißenfels e. V. zum Benefizabend in
das Kulturhaus Weißenfels ein. Die Besucher er-
wartet ein Programm mit vielen Weißenfelser Sän-
gerinnen und Sängern, verschiedenen Kinder­
chören sowie lokalen Tanzensembles. Fünf Gastro-
nomen der Stadt kümmern sich um das leibliche
Wohl. Viel Unterhaltung und kleine Gewinne ver-
spricht auch eine Tombola. Der Erlös der Veran-
staltung soll Projekten des Vereins zugute kom-
men, die sich an Weißenfelser Kinder und ihre
Eltern richten.
Ursprung der AG NeuStadtKinder war 2011 eine
gleichnamige Elterninitiative, die sich für Kinder
aus benachteiligten Familien einsetzte. Inzwischen
engagieren sich die Mitglieder ehrenamtlich unter
dem Dach des Vereins Lebenshilfe Weißenfels e. V.
Einlass für den Benefizabend ist um 16.30 Uhr, Er-
wachsene zahlen 4 Euro Eintritt, Kinder 2 Euro. Der
Vorverkauf läuft bereits seit dem 10. September in
mehreren Weißenfelser Kindergärten. Mehr Infor-
mationen dazu erhalten Sie im Internet unter der
Adresse
oder telefonisch
unter der Nummer 03443-308729.
Einrichtungsleiterin
Jana Ball erklärt den
Kindern im Kräuter-
garten dieWirkungs-
weise verschiedener
Gewächse.
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
die Tage werden wieder kürzer
und die Temperaturen sinken. Der
Herbst ist in vollem Gange, doch
Sorge vor dem Winter brauchen
die Weißenfelser nicht zu haben.
Pünktlich zum Beginn der neuen Heizperiode wer-
den wir das erste der beiden Blockheizkraftwerke,
die über die Sommermonate modernisiert worden
sind, wieder in Betrieb nehmen. Bis Ende des
Jahres folgt das zweite. Beide Kraftwerke verfü-
gen dann über hochmoderne Motoren, mit deren
Hilfe wir nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-
Kopplung Wärmeenergie und Strom erzeugen –
eine hocheffiziente und deshalb umweltscho-
nende Technik. Der an beiden Standorten
erzeugte Strom deckt einen wesentlichen Teil des
Strombedarfs der Weißenfelser. Damit leisten wir
auch einen wichtigen Beitrag zur Versorgungs­
sicherheit vor Ort. Wenn es draußen regnet und
stürmt, garantieren wir so nicht nur warme Füße,
sondern auch genug Licht für einen gemütlichen
Leseabend auf dem Sofa – vielleicht sogar mit
der neuesten Ausgabe der „Energie & Umwelt“.
Ihr Ekkart Günther, Geschäftsführer
der Stadtwerke Weißenfels GmbH
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