Energie & Umwelt - page 3

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Stromkommt ausderSteckdose,warmesWasser aus
derWandundwennmandieHeizungaufdreht,wirdes
warm. DiesesEs-ist-alles-ganz-einfach-Gefühl rührt
letztlichdaher, dassdieEnergieversorgung inWeißenfels
undUmgebungmitwenigenAusnahmen reibungslos
klappt. AlsKundemussmansich längst keineGedanken
mehr über dieEnergieversorgungmachen. Bei denStadt-
werkenWeißenfelssteht diesesguteGefühl unter einem
großenBegriff –
Versorgungssicherheit!
Das war natürlich nicht immer so. Man muss nur ein paar Jah-
re zurückgehen. Beispiel Wärme: Als die Braunkohle noch vie-
lerorts der Energieträger Nummer eins zur Wärmeerzeugung
war, mussten sich Mieter und Hausbesitzer selbst um alles
kümmern. Diese Zeiten sind weitgehend Geschichte. Als mo-
derner Versorger decken die Stadtwerke Weißenfels das ge-
samte Bedarfsportfolio ab: Strom, Erdgas, Trinkwasser und
Fernwärme - das alles gibt es aus einer Hand.
Fokus liegt auf dem Trinkwassernetz
Doch die als Selbstverständlichkeit erwartete Versorgungssi-
cherheit ist kein Zufallsprodukt der Moderne. Die Stadtwerke
investieren dafür Jahr für Jahr in die Infrastruktur, das heißt, in
die Netze der jeweiligen Medien. Während in den vergangenen
Jahren viele Mittel in den Ausbau und die Modernisierung des
Stromnetzes geflossen sind - alleine 2014 lag die Investitions-
summe bei 4,7 Millionen Euro – konzentrieren sich die Bauakti-
vitäten in diesem Jahr in erster Linie auf das Trinkwassernetz.
Insgesamt 2,5 Millionen Euro nehmen die Stadtwerke Weißen-
fels dafür in die Hand. „Es geht vordergründig nicht mehr um
die Modernisierungsarbeiten, wie zum Beispiel den Rückbau
von Bleiwasserrohren in den Häusern. Treiber ist vielmehr
die Trinkwasserzielplanung 2035", erklärt Roland Faust, Ge-
schäftsführer der Stadtwerke Weißenfels Energienetze und
Prokurist der Servicegesellschaft. Das Papier beschreibt alle
nötigen Maßnahmen für eine sichere Versorgung mit Trinkwas-
ser. Dazu gehört eine neue Hauptwasserleitung zwischen den
Wohngebieten Weißenfels Süd und West. Bislang werden bei-
de Bereiche vomWasserwerk Leißling mit jeweils einer Leitung
versorgt. Im Falle einer Havarie würden die Menschen buch-
stäblich auf dem Trockenen sitzen. Ekkart Günther: „Mit dem
Bau einer zusätzlichen, direkten Wasserleitung zwischen bei-
den Wohngebieten schaffen wir einen Ringschluss und können
über diese Leitung die Versorgung beider Areale sicherstellen.”
Das Projekt wurde bereits 2016 angefangen und soll zum Groß-
teil 2017 abgeschlossen sein. Zum Einsatz kommen übrigens so
genannte duktile Gussrohre. Das sind gusseiserne, aber den-
noch flexible Leitungen mit einer Rostschutzbeschichtung.
Ein zweites Trinkwasserprojekt liegt im Norden der Stadt:
Hier soll eine 50 Jahre alte und 2,5 Kilometer lange Trinkwas-
serleitung vom Wasserwerk Markwerbener Wiese zum Ver-
sorgungsgebiet Nord erneuert werden. Die Herausforderung
dabei: Rund ein Kilometer davon verläuft durch jenen weißen
Sandstein, dem die Stadt Weißenfels ihren Namen zu verdanken
hat. Mit einer provisorischen Verbindungsleitung wird während
der Modernisierung dafür gesorgt, dass das Wasserwerk wei-
ter arbeiten kann. „Höchste Trinkwasserqualität und störungs-
freie Versorgung sind wir nicht nur unseren Bürgerinnen und
Bürgern schuldig, sondern auch den Unternehmen - insbeson-
dere der Lebensmittelindustrie”, betont der Geschäftsführer.
Stromnetz wird für die Zukunft fit gemacht
Auch das Stromnetz wird 2017 weiter ertüchtigt. 1,8 Millio-
nen Euro wendet die Stadtwerke Weißenfels Energienetze
GmbH dafür auf, um Masten im Mittelspannungsnetz zu erset-
zen, im Rahmen der Kabelprophylaxe den Zustand von Mittel-
spannungskabeln zu testen und um Trafostationen für den in-
telligenten Energienetzbetrieb fit zu machen – Stichwort Smart
Grid. „Die Digitalisierung der Energiewende ist eine gesetzliche
Vorgabe der Bundesregierung, der wir unter anderem mit zu-
kunftsfähiger Automatisierungstechnik in den Trafostationen
nachkommen”, erklärt Roland Faust, Geschäftsführer der
Netzgesellschaft. Weiter hinten am Horizont steht der kom-
plette Austausch der alten elektromechanischen Zähler. Sie
sollen bis 2031 vollkommen von Digitalgeräten – fernablesbar
und multifunktional - abgelöst werden.
Investitionen ins Erdgas- und Fernwärmenetz
Im Bereich Erdgas richtet sich das Investment unter anderem
nach Baumaßnahmen anderer Sparten in den Straßen und We-
gen. Roland Faust: „Wir koordinieren unsere Leitungsbaumaß-
nahmen so, dass wir Straßen- und Leitungsbau bündeln. Das
spart Kosten und verringert die baubedingten Einschrän-
kungen, wie Straßensperrungen.” Für 2017 sind rund 500.000
Euro für das Erdgasnetz vorgesehen. Auch ins Fernwärmenetz
wird investiert: In Weißenfels Nord werden beispielsweise eine
Fernwärmetrasse sowie Verteilungsleitungen aus den 1960er
Jahren erneuert, da die Isolierung nicht heutigen Standards
entspricht. Das gesamte Investitionsvolumen im Bereich Wär-
me beträgt 800.000 Euro.
Das Ganze im Blick Für
eine sichere Versorgung
Arbeiten im Erdgasnetz gehören zum Tagesgeschäft: Hier wird
gerade eine Gasdruckregelanlage per Kran umgesetzt.
Sicherheit ist Pflicht: Ein Energienetze-Mitarbeiter prüft die
Spannungsfreiheit an einer elektrischen Schaltanlage.
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