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Neu und sparsam auf
der Straße
Erdgasautos sind zuverlässig, bestens er-
probt und finden immer mehr Anhänger. In
den ersten drei Monaten des Jahres 2014
wurden 2174 Erdgasfahrzeuge zugelassen.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das
ein Zuwachs von 20 Prozent. Hier die
neuesten Modelle:
Seat Leon ST 1,4 TG
Die Erdgasversion des Seat Leon ist ab
20 990 Euro erhältlich. Verbrauch: 3,5 Kilo-
gramm je 100 Kilometer, Reichweite mit
Benzinreserve: 1500 km.
VW Golf Variant TG
Der Erdgas-Golf verbraucht 3,4 kg Erdgas
pro 100 Kilometer. Preis: ab 23 400 Euro,
Reichweite mit Benzinreserve: 1300 km.
Energie & Umwelt | 7/2014
Ratgeber
Entspannter
einkaufen
Damit Kunden bei der virtuellen
Einkaufstour eine schöne Bescherung
erleben, hat die Europäische Union
dem Onlinehandel neue Richtlinien
verpasst.
Infos der Partner
Kultur wird groß geschrieben
Das Kulturamt der Stadt Weißenfels organisiert Kultur und Freizeit in der Weißen-
felser Region – auch für die Gäste der Stadt.
Menschengedränge in den Innenstädten,
Warteschlangen an den Kassen –Weihnachts­
einkäufe bedeuten oft Stress pur. Immer
mehr Menschen entziehen sich dem durch
den virtuellen Einkaufsbummel im Internet.
Ein großer Vorteil: Im Gegensatz zum Ein­
kauf an der Ladentheke besteht im Online­
handel ein 14-tägiges Widerrufsrecht – quasi
eine Probezeit für den Geschenkekauf.
Noch mehr Sicherheit bringt seit Juni
2014 eine neue Verbraucherrichtlinie, die
den Internethandel innerhalb der EU schär­
fer regelt. So müssen Onlineverkäufer künf­
tig mindestens ein Zahlungsmittel akzeptie­
ren, das für Kunden keine Zusatzkosten ver­
ursacht. Fallen Extrakosten wie etwa
Bearbeitungsgebühren an, muss darauf hin­
gewiesen werden. Schluss ebenso mit über­
teuerten Hotlines: Händler sind verpflichtet,
für den Kundenservice zu bestehenden Ver­
trägen eine Telefonnummer zum Grundtarif
einzurichten.
Aber auch die Rechte der Verkäufer wur­
den gestärkt: Seit Juni muss der Kunde einen
Widerruf aktiv aussprechen. Viele Internet­
shops fügen der Bestellung deshalb vorgefer­
tigte Schreiben bei. Außerdem dürfen Händ­
ler die Kosten für die Rücksendung jetzt an
die Kunden weitergeben, wovon aber die
wenigsten aus Konkurrenzgründen Ge­
brauch machen dürften.
„Zustellung garantiert bis Heiligabend!“,
dieses Versprechen verpflichtet. Kommt das
Geschenk nicht pünktlich, kann der Kunde
dem Onlinehändler die Mehrkosten für den
Kauf des gleichen Produkts in Rechnung
stellen. Dann gibt’s den Stress für die Last-
Minute-Geschenkbesorgung im Laden aller­
dings gratis dazu.
Wenn es um Freizeit und Kultur in Weißen­
fels geht, wird Robert Brückner hellhörig.
Schließlich ist er Kulturamtsleiter der Stadt
Weißenfels und damit auch für Ordnung
und Sicherheit von Veranstaltungen und
Events in der Stadt verantwortlich. Doch da­
rüber hinaus ist er offen für Ideen im kultu­
rellen Leben der Stadt. So soll es beispiels­
weise zur Museumsnacht 2015 eine Fortset­
zung der Kooperation zwischen der Stadt
und der Hochschule Merseburg geben. Wa­
ren es 2012 Tanztheater, Taschengärten und
überdimensionale Fotografien, soll es nun
um ein weiteres fotografisches Projekt gehen.
So sollen im „Großprojekt Horst P. Horst“
Fotografien des gebürtigen Weißenfelser
Modefotografen Horst P. Horst von Stu­
denten nachgestellt und neu interpretiert
werden. Die Gegenüberstellung findet dann
im Museum Schloss Neu-Augustusburg
statt. „Horst P. Horst fotografierte zum Bei­
spiel Titel für viele berühmte Modezeitschrif­
ten. Ich bin gespannt auf die Arbeiten der
Studenten“, sagt der studierte Kultur- und
Medienpädagoge, der hierbei natürlich seine
Kontakte zur Hochschule gerne nutzt.
Doch 2015 wird in der Stadt noch mehr
los sein. „Riesenprojekte sind natürlich die
Schlossfestspiele Ende August sowie die The­
atertage vom 6. bis 21. November“, erklärt
Robert Brückner. Auf Olaf Schubert am
20. September 2015 in der Stadthalle kön­
nen sich die Weißenfelser ebenfalls freuen.
„Der letzte Schwerpunkt in diesem Jahr ist
natürlich der Weihnachtsmarkt in Weißen­
fels, der am 28. November um 17 Uhr auf
dem Marktplatz eröffnet wird“, weiß Robert
Brückner. Dabei stehen zwei Höhepunkte
an: Die Höfische Weihnacht am 1. und die
Marienweihnacht am 3. Advent.
Robert Brückner vom Kulturamt der Stadt Wei-
ßenfels im Gespräch mit Studenten.
Kuh
Elsa
macht’s
vor
Immer mehr Produzenten speisen Bio-
erdgas ins Erdgasnetz ein. Aus gutem
Grund: So kann die Energie an praktisch
jedem Ort in Deutschland als Biowärme,
Biostrom oder Biokraftstoff genutzt
werden.
Um Biogas ins
Erdgasnetz einzuspei-
sen, wird es auf Erdgas-
qualität aufbereitet:
Dazu wird es entschwe-
felt, dann das CO
2
ab-
getrennt und schließlich
dasWasser entfernt. Als
Endprodukt entsteht
Bioerdgas. Es gelangt
über eine Einspeisestati-
on ins Erdgasnetz.
Eine Biogasanlage funktioniert imGrunde
ähnlich wie eine Kuh: Sie wird wie das Rind­
vieh täglich gefüttert, verdaut mithilfe von
Bakterien und gewinnt so Energie. Anders als
zum Beispiel die Kuh Elsa futtert eine Biogas­
anlage aber nicht nur Energiepflanzen wie
Mais, Grünroggen, Hirse, Gras, Sonnenblu­
men undWildpflanzen. Auch Gülle, Stallmist
oder Bioabfälle verwandelt sie durch Gärung
in Biomethan. Das „grüne Gas“ ist ein wahres
Multitalent: Es kann in Blockheizkraftwerken
(BHKW) zur Strom- und Wärmeerzeugung
eingesetzt oder als Biokraftstoff verwendet
werden.
Biogas hat einen großen Vorteil: Es lässt
sich in Gasspeichern zwischenlagern und be­
darfsgerecht in Wärme und Strom umwan­
deln – etwa dann, wenn kein Wind weht
oder keine Sonne scheint. Das macht es zur
optimalen Ergänzung für Wind- und Solar­
anlagen mit ihren witterungsbedingt schwan­
kenden Erträgen. Es kann aber auch zu Bio­
erdgas aufbereitet und ins Erdgasnetz einge­
speist werden. Das Netz dient dann als
riesiger Speicher und als weitverzweigtes
Transportsystem, mit dem sich das Bioerdgas
praktisch an jeden beliebigen Ort in
Deutschland befördern lässt: zum Beispiel zu
Ihnen nach Hause, zu einer Erdgastankstelle
oder zu einem Schwimmbad mit BHKW, das
Foto: plainpicture/ballyscanlon
die Abwärme aus der Stromproduktion zum
Beheizen des Wassers nutzt.
Kein Wunder, dass in Deutschland im­
mer mehr Biogas produziert wird. Laut
Bundesnetzagentur speisten 2013 insgesamt
144 Anlagen fast 520 Millionen Kubikmeter
auf Erdgasqualität aufbereitetes Biogas ins
Erdgasnetz ein – rund ein Viertel mehr als im
Vorjahr. Schon heute tanken an 320 der rund
900 Erdgastankstellen in Deutschland Auto­
fahrer anteilig Biomethan, an 180 davon gibt
es sogar hundertprozentiges Biomethan.
Überwiegend wird Biogas aber immer noch
zur Stromproduktion in BHKW eingesetzt.
Als Nebenprodukt entsteht dabei thermische
Energie, allein 2012 rund elf Milliarden Ki­
lowattstunden Wärme. Genug, um fast eine
Million Haushalte CO
2
-neutral zu beheizen.
Keine Energiewende ohne Biogas
Da bislang erst 520 Millionen Kubikme­
ter des gesamten Biogases in Deutschland auf
Erdgasqualität aufbereitet und in die Gasnetze
eingespeist werden, ist das Ausbaupotenzial
gewaltig. Die Bundesregierung will die Ein­
speisemenge bis 2020 auf sechs Milliarden
Kubikmeter Bioerdgas mehr als verzehnfa­
chen. Auch wenn das ehrgeizige Ziel wahr­
scheinlich verfehlt wird: Biogas wird bei der
Umsetzung der Energiewende eine zentrale
Rolle spielen, um die unsteten Erträge aus
Sonne und Wind auszugleichen. Mit mehr
Bioerdgas im Erdgasnetz sinkt außerdem die
Abhängigkeit von Erdgasimporten, etwa aus
dem arabischen Raum oder Russland.
Foto: Ekkehard Winkler
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