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Energie &Um elt
Wir könne me r!
Das Magazin der Stadtwerke Weißenfels
www.stadtwerke-wsf.de 2/2021
Versorgungssicherheit ist ein Begriff, der in der
SPITZENWERT: Energiewirtschaft häufig zu hören ist. Während es
für die meisten Menschen schlicht und ergreifend
normal ist, dass Wasser und Strom fließen, Gas
anliegt und die Fernwärme zur Verfügung steht,
bedeutet dieser gefühlte Normalzustand für die
Stadtwerke Weißenfels viel Planung, Arbeit und
ENERGIEVERSORGUNG IST SICHER Weitsicht.
Die zuverlässige Energieversorgung ist ein hohes Gut.
Für die Stadtwerke hat diese Errungenschaft oberste
Priorität, denn Energieversorgung ist Daseinsvor-
sorge. Doch wie lässt sich Versorgungssicherheit
messen? Aufschluss gibt die Netzstatistik. Im Jahr
2019 war laut Auswertung der Bundesnetzagentur
jeder Kunde hierzulande 12,2 Minuten von einem
Stromausfall betroffen. Bei den Stadtwerken Wei-
ßenfels waren es nur 3,1 Minuten. Ein Spitzenwert,
auch im europäischen Vergleich. So betrug beispiels-
weise 2016 die Ausfallquote in Österreich knapp
24 Minuten, in Italien 37 Minuten und in Spanien sogar
53 Minuten pro Stromkunde. Von einem Gasausfall
war 2019 laut Statistik jeder Kunde etwa eine Minute
pro Jahr betroffen. Im Versorgungsgebiet der Stadt-
werke kam es zu keinem nennenswerten Ausfall.
Gleiches gilt für die Fernwärme.
„Ein wesentlicher Faktor für die sichere Belieferung
von Privathaushalten, Unternehmen sowie unserer
institutionellen Kunden sind Investitionen in die Ener-
gienetze. Permanente Überwachung in der Netz-
leitstelle und kontinuierliche Modernisierung und
Instandhaltung sorgen für eine belastbare Infrastruk-
tur mit geringem Ausfallrisiko“, erklärt Stadtwerke-
Chef Lars Meinhardt. Mehr dazu auf Seite 3.
Willis News E-MOBILITÄT: STAAT DRÜCKT AUFS TEMPO
Bis 2030 sollen mehr als sieben Millionen E-Autos durch Deutschland fahren, Ladesäulenausbau voran: In den nächsten Jahren will das Verkehrsministerium
STADTWERKE DIGITAL: KUNDINNEN UND aber noch fehlen die nötigen Ladesäulen. Mit üppigen Zuschüssen kurbelt der vier Milliarden Euro in die öffentliche, private und gewerbliche Ladeinfrastruk-
KUNDEN NEHMEN ONLINE-SERVICE GUT AN Bund die Installation öffentlicher und privater Ladestationen an. tur investieren.
Der Online-Service der Stadtwerke Weißenfels ist das digitale Besonders im Fokus der Regierung: der private Sektor. Bis zu 85 Prozent der
Kundenzentrum für immer und überall. Unabhängig von Zeit 2020 ging als Rekordjahr in die Geschichte der Elektromobilität ein. Nie zuvor Ladevorgänge werden in den kommenden Jahren im privaten Raum stattfinden.
und Ort, bietet das Portal Zugang zu wichtigen Funktionen wurden in Deutschland so viele E-Autos zugelassen: Ihre Zahl hat sich im Ver- Finanzielle und technische Hürden erschweren allerdings noch häufig die Ins-
rund um die individuellen Energielieferverträge. Hier kann gleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht. Fast jedes siebte neu zugelassene tallation privater Ladestationen, sogenannter Wallboxen. Um mehr Autofahrer
man bequem seine Vertragsdaten checken, Abschläge Auto fährt inzwischen mit Strom. Einer der Hauptgründe: die Förderung der von ihrem Einbau zu überzeugen, beschloss der Staat Ende 2020 eine Wallbox-
prüfen und bei Bedarf anpassen, Zählerstände melden, bei Bundesregierung, die bis 2025 verlängert und deutlich erhöht wurde. Käufer Prämie. Von ihr profitieren insbesondere private Hauseigentümer mit eigenem
Heirat, Umzug oder anderen Anlässen die persönlichen Daten von reinen Elektroautos bekommen nun vom Bund und dem jeweiligen Herstel- Stellplatz und Stromanschluss in der Garage. Für Fahrzeughalter, die in einem
ändern und einiges mehr. „Gerade während der corona- ler insgesamt einen Zuschuss von bis zu 9000 Euro. Für Plug-in-Hybride – Mehrfamilienhaus leben, wird es schon schwieriger. Doch auch hier räumt der
bedingten Schließung unseres Hauses für Besucher und also Autos mit Elektro- und Verbrennungsmotor – gibt es bis zu 6750 Euro. Die Gesetzgeber einige Hürden aus dem Weg: Das überarbeitete Wohnungseigen-
den dadurch eingeschränkten persönlichen Kundenservice großzügige Förderprämie soll die E-Mobilität weiter anschieben. Denn trotz tumsmodernisierungsgesetz (WEMoG) erleichtert die Installation einer Wall-
sind viele unserer Kundinnen und Kunden auf dieses digitale hoher Zuwächse bei den Neuzulassungen ist der Anteil der Elektroautos auf box. Mussten Wohnungseigentümer früher noch auf die Zustimmung der Mit-
Angebot eingegangen“, freut sich Stadtwerke-Geschäfts- Deutschlands Straßen insgesamt noch immer gering: 2020 kletterte der Anteil eigentümer warten, haben sie nun Anspruch auf den Einbau einer Ladestation.
führer Lars Meinhardt. der Elektroautos am gesamten Fahrzeugbestand von 0,5 auf 1,2 Prozent. Will Die Kosten trägt der Antragsteller. Zudem muss er den Netzbetreiber informie-
Deutschland seine Klimaziele erreichen, müssen es deutlich mehr E-Mobile ren oder sich den Bau der Wallbox genehmigen lassen.
werden. Bis 2030 soll der Verkehrssektor bis zu 42 Prozent weniger Treib- Mieter mit Wallbox-Wunsch, die in einem Mietshaus wohnen, müssen ihr Anlie-
hausgase verursachen als noch 1990. Dafür braucht es laut Bundesumwelt- gen mit ihrem Vermieter klären. Hier greift nicht das WEMoG, sondern das
ministerium sieben bis zehn Millionen Stromflitzer. Mietrecht. Der ADAC empfiehlt, sich Mitstreiter für sein Anliegen zu suchen.
Doch die Kaufprämie allein hilft wenig, wenn Autofahrer in manchen Regionen Selbst wenn zurzeit nur ein Mieter auf ein E-Auto umsteigen will, könnten es
Deutschlands lange suchen müssen, bis sie eine Stromtankstelle finden. Vor künftig ja mehr werden. Je mehr Mieter sich an einer Ladeeinrichtung beteili-
allem in ländlichen Regionen mangelt es noch an Ladestationen: Im November gen, desto geringer fallen langfristig die Kosten für jeden Einzelnen aus. Zu
2020 gab es rund 33 000 öffentliche Ladepunkte in Deutschland, die meisten mehr privaten Lademöglichkeiten könnte auch das geplante Gebäude-Elektro-
davon in Städten. 20 sind es im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Weißenfels. mobilitätsinfrastruktur-Gesetz führen. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass
Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) benöti- bei Neubauten und größeren Renovierungen unter den Parkplätzen Leerrohre
gen schon eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen rund 70.000 verlegt werden. So wäre eine Nachrüstung sehr einfach. Kabel, die für den An-
Normal- und 7.000 Schnellladepunkte. Das weiß auch der Bund, und treibt den schluss von Ladepunkten benötigt würden, ließen sich unkompliziert einziehen.