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Energie & Umwelt | 4/2015
Ratgeber
Wann ist
kalt zu kalt?
Der Winter naht, aber die Heizkör-
per sind immer noch kalt. Ab wann
muss in einer Mietwohnung die
Heizung in Betrieb sein und wie
warm hat sie zu werden?
Infos der Partner
(Apfel-) Latein für Schüler
Mit dem Projekt „Apfel-Latein“ errang die Grundschule Langendorf den ersten Platz
bei der Aktion „Meine Energie für Lokalhelden“ der Stadtwerke Weißenfels.
Der Vermieter von Jörg B. ist ein netter
Mensch. Doch als Teilnehmer mehrerer Hima-
laja- und Andenexpeditionen hat er ein völlig
anderes Temperaturempfinden als der Versi-
cherungsinnendienstmitarbeiter. Er schaltet
erst dann die Heizung des Zweifamilienhauses
ein, wenn’s draußen richtig frostig wird. Kor-
rekt ist das nicht: Egal ob Weichei oder nicht,
jeder Mieter hat ein Recht auf eine warme
Wohnung. Wenn der Mietvertrag nichts an-
deres besagt, wird üblicherweise die Zeit vom
1. Oktober bis 30. April als Heizperiode ange-
sehen, in der die Heizungsanlage laufen muss.
Zu kalt: Miete mindern!
Auch außerhalb dieser Monate ist der
Vermieter verpflichtet zu heizen, wenn die
Raumtemperatur unter 18 Grad sinkt und
die kalte Witterung absehbar länger als zwei
Tage dauert. Unter 16 Grad Innentempera-
tur muss die Heizung sofort in Betrieb ge-
hen. Genügend Wärme hat die Heizung
auch zu liefern: 20 bis 22 Grad warm müssen
Wohnräume zwischen 7 Uhr morgens und
23 Uhr werden, in den Nachtstunden genü-
gen 18 Grad. Liegt die maximal erreichbare
Temperatur darunter, kann dies eine Miet-
minderung rechtfertigen.
Fällt im Winter die Heizung ganz aus,
muss der Vermieter sofort handeln und einen
Handwerker bestellen. Sind Vermieter, Haus-
meister oder Hausverwaltung nicht zu errei-
chen, kann der Mieter die Reparatur selbst
beauftragen. Auch dann hat der Vermieter die
Kosten zu tragen. Wenn diesem der Schaden
bekannt ist und er trotzdem nichts unter-
nimmt, kann der Mieter ab dem ersten Tag
die Bruttomiete mindern und sogar fristlos
kündigen. Die Höhe der Mietminderung ist
gesetzlich nicht geregelt und fällt individuell
sowie nach Schwere der Zustände aus. Mehr
Infos:
Wenn für die Mädchen und Jungen in Lan-
gendorf nach den Ferien der Schulalltag be-
ginnt, dann wird auch der Apfel wieder eine
besondere Rolle spielen.
Nach dem Motto „Gesundheitschancen
von Kindern und Jugendlichen verbessern“
nehmen erneut rund 30 Kinder aus den ers-
ten und zweiten Klassen der Grundschule
Langendorf an der wöchentlich 60 Minuten
dauernden Erlebnis-AG „Apfel-Latein“ teil.
Hierbei sollen Kinder begreifen, welche Nah-
rungsmittel gesund sind und wie man sich
abwechslungsreich ernährt. Zudem sollen sie
einschätzen können, welche Risiken und
Schäden durch Fehlernährung und Mangel-
bewegung entstehen. Dabei lernen die Kin-
der, woher Obst und Gemüse eigentlich
kommen, wie man seinen Körper bewegt,
belastet und entspannt sowie welche leckeren
Speisen man mit den im Schulgarten ange-
bauten Lebensmitteln zubereiten kann. Das
Ganze wird begleitet von regelmäßigen Ge-
sundheits-Checks durch erfahrene Ärzte.
Begonnen hat das Projekt „Apfel-Latein“
bereits 2012. Im wöchentlichen Rhythmus
wurde mit Gesundheitspädagoginnen und
den Kindern in der Aula oder in der Turnhalle
diese Erlebnis-AG durchgeführt. Ganz wichtig
ist es, die Eltern für das Thema zu sensibilisie-
ren. So berichtete das Netzwerk Gesundheit
im Rahmen einer Elternversammlung über die
Nachhaltigkeit von „Apfel-Latein“. Inzwi-
schen wurde das Projekt auch auf weitere
Schulen in ganz Sachsen-Anhalt ausgedehnt.
Initiator und Auftraggeber des Projektes
ist das Mitteldeutsche Netzwerk für Gesund-
heit e. V. Partner dafür sind zum Beispiel
auch das Netzwerk Ernährungswirtschaft
Sachsen-Anhalt Süd, das Weißenfelser Jäger-
hof-Team um Uwe Weigelt, die AOK Sach-
sen-Anhalt, das Klinikum Burgenlandkreis,
die Asklepios-Klinik Weißenfels sowie der
Burgenlandkreis.
Die Kinder lernen, wie aus den Kräutern des
Schulgartens leckere Speisen zubereitet werden.
Stimmung auf
Knopfdruck
Künstliches Licht ersetzt bei Dunkelheit
die Sonne, gibt Räumen Struktur und
beeinflusst unsere Stimmung. Doch
nicht jede Lampe eignet sich für jeden
Zweck.
Konzentriert arbeiten, entspannt fernsehen
oder genussvoll schlemmen – wenn das Licht
dabei passt, fühlt sich der Mensch gleich viel
wohler. Eine optimale Innenbeleuchtung ist
deshalb auf den jeweiligen Raum und seine
Verwendung abgestimmt. Dafür sorgen pas-
sende Leuchten sowie die geeignete Lichtfar-
be und Farbwiedergabe.
Die Vermessung des Lichts
Wie Lampen die Farben wiedergeben
und welche Lichtintensität sie haben, darü-
ber informieren die Hersteller auf der Verpa-
ckung. Die Lichtfarbe wird in Kelvin (K)
gemessen: Je größer der Wert, desto weißer
strahlt die Lampe. Farbtemperaturen von
2500 bis 3000 K ergeben warmes, behaglich
wirkendes Licht. Lampen mit 5300 K und
mehr verbreiten anregendes Tageslichtweiß.
Wie gut Farben im Licht einer Lampe er-
scheinen, zeigt der Ra-Wert (manchmal auch
CRI genannt). Je höher, umso natürlicher
gibt das Kunstlicht Farben wieder und desto
angenehmer empfindet sie das menschliche
Auge. Als Referenzwert dient das Sonnen-
licht mit einem Ra-Wert von 100.
LED-Lampen sind echte Allround-Ta-
lente. Sie eignen sich für fast alle Lichtsitua-
tionen, leuchten am längsten und verbrau-
chen am wenigsten Strom. Mit sieben bis
zehn Euro pro Stück sind sie mittlerweile
erschwinglich. Einzig wenn es darum geht,
feinste Farbnuancen zu zeigen, sind Halo-
genlampen der LED-Technik noch voraus.
Halogenlampen verbrauchen allerdings viel
Strom und gehen im Durchschnitt nach zwei
Jahren kaputt. Energiespar- oder Kompakt-
leuchtstofflampen geben Farben am schlech-
testen wieder.
Die perfekte Beleuchtung für jeden Wohnraum
Lesen, fernsehen, spielen, ausruhen – für die vielen un-
terschiedlichen Aktivitäten sind im
WOHNZIMMER
mehrere Lichtquellen nötig. Eine warme LED-Lampe
(2700 Kelvin) an der Decke erhellt sanft den Raum und
fördert die Erholung. Mit punktgenauem Leselicht lässt
sich perfekt schmökern. Licht neben oder hinter dem
Bildschirm entspannt die Augen beim Fernsehen.
Die reifen Kürbisse leuchten orange, der frische Salat in
sattem Grün – Lampen mit einer guten Farbwiedergabe
(Ra-Wert 90) lassen Lebensmittel in der
KÜCHE
appe-
titlich aussehen. Licht von oben mit hoher Farbtempe-
ratur (5300 Kelvin) erhellt die Arbeitsflächen gleichmä-
ßig, damit Hobbyköche alles im Blick haben.
Tageslicht macht wach und fördert die Leistungsbe-
reitschaft. Die LED-Lampe im
ARBEITSZIMMER
braucht deshalb eine hohe Lichttemperatur, mindes­
tens 5500 Kelvin. Nur wenn bei der Arbeit wirklich
feine Farbnuancen entscheidend sind, beispielsweise
bei Designarbeiten oder Malereien, kommen statt LED
besser Halogenlampen (Ra-Wert 90) zum Einsatz.
Im
BAD
sind mehrere Lichtquellen ideal. Seitliche Spie-
gelbeleuchtung mit einem Ra-Wert über 90 sorgt dafür,
dass das Make-up sitzt und die Rasur gelingt. Halogen-
lampen eignen sich dafür am besten. Ein LED-Decken-
fluter mit warm-weißer Lichtfarbe spendet dezente indi-
rekte Beleuchtung fürs ganze Badezimmer.
TREPPEN
müssen besonders gut ausgeleuchtet sein.
Eine Deckenleuchte macht die Stufen von oben erkenn-
bar und hilft Fehltritte zu vermeiden. 3500 bis 4000
Kelvin Lichtfarbe sorgen für Sicherheit, ohne dass es
ungemütlich wirkt. Kleine Einbauspots dienen als de-
zente Orientierungsbeleuchtung.
Die Qual der
Wahl im
Lampenfach-
geschäft:
Wenn das
Licht passt,
fühlt sich der
Mensch
wohler.
Foto: avenueimages-AUGUST
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