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Welcher Herd für welche Gelegenheit?
Erdgas-Herd
Kochen auf offener Flamme? Ganz wie ein
Profi? Das ist nur mit einem Gasherd mög-
lich. Die Technik ist bewährt und absolut
sicher. Jede Kochstelle verfügt über eine
Vorrichtung, welche die Gaszufuhr sofort
absperrt, sobald die Flamme erlischt. Die
automatische Zündung sorgt nicht nur für
einfache Bedienung, sie verhindert auch das
unkontrollierte Ausströmen von Gas.
Induktionsherd
Bei Induktionsherden befindet sich unterhalb der Koch-
fläche eine stromdurchflossene Spule, die ein magne-
tisches Wechselfeld erzeugt. Das produziert Wirbel-
ströme, die zunächst den Topf selbst und dann durch
Wärmeübertragung das Kochgut aufheizen. Wird der
Herd aus- und damit das Magnetfeld abgeschaltet,
erkaltet die Kochstelle sofort. Induktionskochflächen
heizen nur, wenn ein Topf auf ihnen steht.
Glaskeramik
Ein Glaskeramik-Kochfeld nutzt die physikalischen Eigen-
schaften von Glas. Weil Glas Wärmestrahlung schnell
durchlässt, strömt besonders viel von der im Herd produ-
zierten Wärme durch die Glasplatte zum Topfboden. Die
Wärmeleitfähigkeit ist sehr gering, weshalb die Bereiche
neben der Kochstelle kalt bleiben.
Elektroherd mit Gusseisenplatten
Die Technik in Omas Herd ist einfach: Im sogenannten
Massekochfeld steckt ein Draht, der mit Strom Wärme er-
zeugt. Der Wärmetransport geschieht hier ausschließlich
über die hohe Wärmeleitfähigkeit des gusseisernen Koch-
felds. Deshalb benötigen diese Platten auch deutlich
mehr Zeit und Energie, um richtig heiß zu werden.
Energie & Umwelt | 3/2015
Ratgeber
Mein gutes
Recht
Schlüssel abgeben und tschüss? Mieter
müssen bei einem Auszug nicht alle
Schönheitsreparaturen erledigen, die
der Vermieter fordert. Das heißt aber
nicht, dass sie sich das Wändestreichen
generell sparen können.
Infos der Partner
Wenn Gefahr in Verzug ist
Das Technische Hilfswerk (THW), Ortsverband Weißenfels ist zur Stelle, wenn es
heißt, Gefahren abzuwenden, Schäden zu beseitigen oder Menschen zu retten.
Die Kisten sind gepackt, der Umzugswagen
gebucht und das neue Zuhause will eingerich­
tet werden. Jetzt noch in der alten Wohnung
tapezieren, spachteln und streichen – wie läs­
tig! Dabei müssen Mieter in vielen Fällen gar
nicht renovieren. Selbst wenn der Mietvertrag
Schönheitsreparaturen verlangt, sind viele
Klauseln unwirksam. In den vergangenen Jah­
ren hat der Bundesgerichtshof (BGH) immer
wieder Urteile zumThema Schönheitsrepara­
turen gefällt, die besagen: Was beim Auszug
renoviert werden muss, hängt davon ab, wie
lange der Mieter in der Wohnung gelebt hat.
Wer zum Beispiel nach einem halben Jahr
auszieht, wird kaum Abnutzung verursacht
haben. In diesem Fall müssen beim Auszug in
der Regel nur selbst installierte Einbauten
entfernt werden. Weisen die Räume nach
mehreren Jahren deutliche Gebrauchsspuren
auf, darf der Vermieter eine Renovierung ver­
langen. Starre Fristen für Renovierungsinter­
valle sind allerdings nicht erlaubt. Wird der
Zeitrahmen im Mietvertrag mit „spätestens“
oder „mindestens“ bezeichnet, ist die Klausel
unwirksam. Stehen unwirksame Klauseln im
Mietvertrag, haben Mieter das große Los
gezogen: Dann müssen sie überhaupt nicht
renovieren, die Wohnung nur besenrein über­
geben. Wer dennoch renoviert, kann sogar
seine Kosten vom Vermieter zurückfordern.
Im Recht ist der Vermieter, wenn er ver­
langt, bunte Wände in einer neutralen Farbe zu
streichen – auch wenn dies der Mietvertrag
nicht ausdrücklich regelt. Beim Bodenbelag
steckt der Teufel im Detail, Fußböden sind ei­
gentlich Sache des Vermieters. Den Teppichbo­
den auswechseln oder das Parkett abschleifen
müssen Mieter also nicht. Aber: Hat der Be­
wohner einen Schaden durch „unsachgemäße
Behandlung“ verursacht, muss er ihn beheben.
Windböen von bis zu 140 Kilometern in der
Stunde, ein Hochwasser wie 2013 in Weißen­
fels oder andere Katastrophen – das Tech­
nische Hilfswerk ist zur Stelle, um Leben zu
retten und Menschen in Not kompetent und
engagiert Hilfe zu leisten. Insgesamt sind
bundesweit rund 80 000 ehrenamtliche Hel­
ferinnen und Helfer im THW tätig, das als
Geschäftsbereich im Bundesinnenministeri­
um angesiedelt ist.
ImOrtsverbandWeißenfels sind 48 ehren­
amtliche Helfer aktiv. Doch auch beimTHW
ist die Jugend gefragt. So sind in Weißenfels
14 freiwillige Junghelfer zwischen 10 und
17 Jahren in der Ausbildung. Sie lernen hier,
was ein Helfer so braucht: Kenntnisse der
Technik oder eine Erste-Hilfe-Ausbildung.
Doch bevor es zum ersten Einsatz geht, gibt es
noch eine fachspezifische Ausbildung, schließ­
lich müssen die Helfer in die Lage versetzt
werden, mit der speziellen technischen Aus­
stattung umzugehen. Das sind Gerätekraftwa­
gen mit Spreizern, Kettensägen und Pumpen,
Mehrzweckkraftwagen mit Stromerzeugungs-
Aggregaten oder Ladekräne und Boote.
In Weißenfels kommen die Mitglieder je­
weils mittwochabends und monatlich einmal
samstags zusammen. Dabei werden Repara­
turen durchgeführt oder der Ausbildungsplan
abgearbeitet. Natürlich sind auch Aus­
landseinsätze direkt im Auftrag der Bundesre­
gierung möglich.
Für interessierte Mädchen und Jungen im
Alter zwischen 10 und 17 Jahren besteht die
Möglichkeit zur Mitwirkung in einer THW-
Jugendgruppe. Natürlich sind auch Erwachse­
ne herzlich willkommen. Bei Interesse einfach
eine E-Mail senden an:
oder mittwochs ab 19 Uhr beim Ortsverband
in Zorbau, Hallesche Straße, vorbeikommen.
Ein Zug des THW-Ortsverbandes Weißenfels
probt den Einsatz auf der Saale.
Eine
Frage
des
Herdes
Klassische Gusseisenplatte, Gas, Glas-
keramik oder doch lieber Induktion?
Wer nicht weiß, welcher Herd zu ihm
passt, informiert sich am besten zuvor
über Vor- und Nachteile der verschie-
denen Techniken.
Eine neue Kochstelle für zu Hause auszu­
wählen, ist nicht so einfach wie gedacht: Un­
terschiedliche Techniken stehen zur Wahl
und natürlich zählen auch Energieverbrauch
sowie Preis beim Kauf. Entscheidend sind
aber vor allem die persönlichen Kochge­
wohnheiten. In Sachen Energieverbrauch
gilt: Herde mit gusseisernen Kochplatten
verbrauchen den meisten Strom. Sparsamer
sind Modelle mit Glaskeramik-Kochfeldern,
am energieeffizientesten kochen der Induk­
tions- und besonders der Gasherd wegen sei­
nes geringen Primärenergieverbrauchs.
Nicht immer ist der Energieverbrauch
aber das entscheidende Kaufargument: Wer
selten kocht, nicht auf einen Herd verzichten
und wenig ausgeben will, für den kann der
Herd aus Großmutters Zeiten durchaus die
richtige Wahl sein. Dann lässt es sich auch
verschmerzen, dass die Gusseisenplatten
recht langsam heiß werden und nach dem
Kochen lange warm bleiben.
Standard sind heute in den meisten Kü­
chen Herde mit Glaskeramik-Kochfeldern,
die vergleichsweise günstig in Anschaffung
und Betrieb sind. Deswegen eignen sie sich
auch besonders für alle, die gerne Gäste be­
wirten oder die Familie täglich mit leckerem
Essen verwöhnen.
Für diese Benutzer sind auch Induktions­
herde eine gute Wahl. Die verbrauchen we­
nig Strom, sind allerdings teuer in der An­
schaffung. Ähnlich wie ein Gasherd kommen
Induktionskochplatten rasend schnell auf die
gewünschte Temperatur. Toll: Weil die Koch­
felder dabei nicht heiß werden, verbrennt
sich der Koch nicht die Finger an den Herd­
platten. Und deshalb kann auch cool blei­
ben, wem die Milch für den Kaffee über­
kocht – bei diesem Herd brennt kaum etwas
ein. Sind die Töpfe und Pfannen aus Stahl-
emaille und Gusseisen, dann wird auch kein
neues Kochgeschirr benötigt. Töpfe aus
Edelstahl, Kupfer oder Aluminium eignen
sich nicht für Induktion.
Wer wie ein Profi kochen möchte und ei­
nen Erdgasanschluss hat, für den kommt nur
ein Gasherd infrage. Weil die Speisen punkt­
genau heiß werden, verbraucht er weniger
Energie als strombetriebene Kochstellen. Ei­
nen Haken gibt es: Kocht beim Gasherd et­
was über, ist gründliches Putzen angesagt.
Foto: Cultura Avenue/Barry Willis
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