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Zwei Antriebskonzepte
mit Zukunft
Scheinbar unaufhörlich steigen die Sprit­
preise, doch die wenigsten Menschen
können auf die individuelle Beförderungs­
möglichkeit mit dem Auto verzichten, um
täglich zur Arbeit zu fahren. Gegen die stei­
genden Benzinpreise scheint es nur noch
eine vernünftige Lösung zu geben, es müs­
sen neue Antriebstechniken her.
Elektroantrieb: Fahren
ohne Kupplung?
Ein Elektromotor sitzt meistens in der Nähe
der Drehachsen und beschleunigt die Räder
per Direktantrieb über die Achse. Die Energie
kommt aus Batterien, die an Ladestationen
zu Hause oder unterwegs aufgeladen wer­
den. Elektronisches Akkumanagement sorgt
für Leistung und Zuverlässigkeit, die Kapa­
zität der Batterien bestimmt die Reichweite.
Aus dem aktuellen Ladezustand rechnet der
Bordcomputer hoch, wie viele Kilometer noch
gefahren werden können.
Hybridantrieb: zwei in einem Auto
Ein Elektromotor treibt beim seriellen Hybrid­
antrieb das Fahrzeug an, während der Ver­
brennungsmotor über einen Generator Strom
für die Batterie erzeugt. Beim parallelen Hy­
brid wirken Elektro- und Verbrennungsmotor
abwechselnd oder gemeinsam auf den An­
triebsstrang. Plug-in-Hybridautos besitzen
leistungsfähigere Akkus, die zusätzlich am
Stromnetz aufgeladen werden können. Auf
kurzen Strecken fährt das Auto elektrisch, ist
die Batterie leer, springt der Benzinmotor ein.
„Genau
mein
Ding“
Energie & Umwelt | 4/2014
Sich während eines Gewitters im Freien
aufzuhalten, ist lebensbedrohlich.
Ein Blitzeinschlag kann aber auch eine
ernste Gefahr für Computer,
Fernseher und Co. darstellen.
Infos der Partner
Bootsparade zum Jubiläum
Der Weißenfelser Ruder-Verein wird 130 Jahre alt. Den Auftakt zur Jubiläumsfeier
bildet am 12. Juli eine große Bootsparade auf der Saale.
Etwa 2,5 Millionen Blitzeinschläge zählt der
Deutsche Wetterdienst pro Jahr. Und die
bleiben oft nicht ohne Auswirkungen: Mehr
als 300 Millionen Euro müssen die Versiche-
rer jährlich für Blitzschäden berappen. Die
Energie eines Blitzes ist gewaltig und setzt
nicht nur Häuser in Brand, auch in der Um-
gebung können Überspannungen elektrische
Geräte demolieren.
Zahlreiche technische Möglichkeiten
helfen, sich vor der zerstörerischen Kraft
eines Blitzes zu schützen. So leiten Blitzablei-
ter auf dem Dach den Strom kontrolliert in
den Boden und bewahren das Haus vor grö-
ßeren Schäden. Experten empfehlen einen
zusätzlichen „inneren Blitzschutz“, der im
Haus Fernseher, Computer oder Waschma-
schine vor zu hoher Spannung sichert. Dazu
gehören ein Blitzstromableiter am elektri-
schen Hausanschluss sowie an Telefon- und
Fernsehbuchse, außerdem ein Überspan-
nungsableiter, der die schädliche Spannung
im Stromkreis reduziert. Ein sogenannter
Kombiableiter vereint beide Schutzvorrich-
tungen in einem Gerät.
In Mehrfamilienhäusern oder Mietwoh-
nungen helfen für wenig Geld Überspan-
nungsschutzstecker in Steckdosen oder
Steckdosenleisten mit integriertem Über-
spannungsschutz. Manche werden gleich mit
eigenen Anschlüssen für Telefon-, Antennen-
oder Netzwerkkabel angeboten. Weniger be-
kannte Helfer sind Schutzstecker mit Span-
nungsbegrenzer, die sich in eine Steckdose
stecken lassen und so alle elektrischen Geräte
des Stromkreises im Umfeld von etwa fünf
Metern schützen.
Mit einer Anzeige imWeißenfelser Kreisblatt
im Jahr 1884 fing alles an: Eisenbahn-Assis­
tent Carl Zechendorf wollte nicht mehr al-
lein mit dem Boot auf der Saale fahren. Am
9. Juli 1884 gründete er mit weiteren sechs
Herren deshalb den Weißenfelser Ruder-
Verein 1884 e. V. Seit diesem Tag sind nun
130 Jahre vergangen. Das Jubiläum begehen
die Vereinsmitglieder mit Freunden, Gästen
und Förderern am 12. Juli mit einer großen
Parade aller Bootsklassen des Rudersports.
Schon in den Tagen der Gründung waren
die Vereinsmitglieder sehr aktiv unterwegs.
Die Mitgliederzahl stieg kontinuierlich, die
Anzahl der Boote wurde stetig größer und
der Verein schloss Partnerschaften mit ande-
ren Rudervereinen in Berlin, Halle, Dessau
und Leipzig. Nach dem Bau des ersten
Bootshauses 1885 entstand zwischen 1920
und 1924 das heutige Bootshaus in der Beu-
ditzvorstadt von Weißenfels.
Mit Beendigung des zweiten Weltkrieges
organisierten sich die Ruderinnen und Rude-
rer neu. Mit nur drei von den ehemals mehr
als 30 Booten gelang es, die lange Tradition
dieser Sportart fortzuführen und weiterzu-
entwickeln. Ab 1968 galt der Schwerpunkt
des Vereins dem Kinder- und Jugendsport.
Dort liegen die Wurzeln für die späteren
Olympiasieger Jutta Ploch-Schenk (1980)
und Andreas Hajek (1992/1996) sowie die
insgesamt neun Medaillengewinner bei in-
ternationalen Meisterschaften im Rudern aus
Weißenfels. 130 Jahre Rudern in Weißenfels
auf dem Heimatgewässer Saale ist also eine
gute Sache für Jung und Alt!
DieWeißenfelser
Ruderer haben
nicht nur Spaß
auf demWasser,
sie sind auch
aktiv imWett­
kampfgeschehen
dabei.
Zugegeben, Familie Herbst ist keine
Durchschnittsfamilie, einen Elektro-
sportwagen als Zweitwagen wird sich
nicht jeder leisten können. Doch
Frank Herbst hatte seinen Grund,
warum er einen gebrauchten Tesla
Roadster kaufte: „Wir wollten keine
halben Sachen mehr und ein Zei-
chen setzen: Klima und Umwelt
schützen, für unsere Zukunft.“ Ein
Fahrzeug mit Hybridantrieb war da-
her keine Alternative. „Unser neues
Zweitauto sollte ein Stromer sein“,
erklärt Frank Herbst. „Wir sind genau die
Richtigen für ein Elektroauto. In die Arbeit
fahre ich 70 Kilometer hin und zurück mit
unserem sieben Jahre alten Benziner, meine
Frau nutzt das E-Auto.“
Aufladen zu Hause und unterwegs
Gerade für kurze Strecken ist der kleine
Schnurrer ideal: 40 Kilometer und weniger
hat Yvonne abends auf dem Tacho. Im
Schnitt zweimal pro Woche wird das Verlän-
gerungskabel von der Terrasse zum Carport
gelegt. Die lange Ladezeit von mehr als acht
Stunden soll kein Dauerzustand sein: Familie
Herbst plant eine Schnellladestation direkt
am Stellplatz, installiert vom Fachmann.
Auch viele lokale Energieversorger haben
sich auf E-Auto-Fahrer eingestellt und bieten
individuelle Komplettlösungen, Stromtarif
inklusive. Auch an Innovationen zum Aus-
bau mangelt es nicht: Intelligente Ladekabel,
verbunden mit speziellen Steckdosen, sollen
das Auftanken an weiteren Plätzen erleich-
tern, beispielsweise an Straßenlaternen.
Mit dem Stromer leistet die Familie ihren
Beitrag zum Klimaschutz: kein Treibstoffge-
Ratgeber
Blitzschneller
Schaden
Im Sommer keine Seltenheit: Blitze können
gewaltige Schäden anrichten.
stank, kein Lärm, keine Feinstaub-
und CO 2 -Emissionen dank Öko-
strombezug. Dafür nimmt Yvonne
Herbst auch die derzeit noch hö-
heren Anschaffungskosten gegen-
über Diesel- und Benzinmodellen in
Kauf. Die hohen Preise für Elektro-
autos verursachen vor allem die
teuren Batterien: Die Herstellung
eines modernen Lithium-Ionen-Ak-
kus kostet derzeit 600 bis 800 Euro
pro Kilowattstunde Speicherkapazi-
tät, je nach Fahrzeug bedeutet das
einen Preis von 15 000 Euro im
Schnitt. Viel Geld – bei einer Le-
bensdauer von nur etwa drei bis fünf
Jahren. Experten setzen auf innova-
tive Technik: Die könnte bereits
2015 die Batteriepreise um fast zwei Drittel
sinken lassen.
„Dafür kostet mich eine Tankfüllung
Strom nur rund drei bis vier Euro, damit
komme ich über 100 Kilometer weit und bin
unabhängig von der Preispolitik der Öl­
konzerne“, setzt Yvonne Herbst entgegen.
„Wartungskosten fallen kaum an, Kfz-Steuer
gar nicht und die Versicherung ist auch
günstiger.“ Ehemann Frank vermutet hinter
der Begeisterung seiner Frau noch anderes:
„Alle schau’n ihr hinterher – und parken darf
sie oft auch kostenlos!“
Einen Tesla vor der Haustüre mit Strom
betanken: Ein Elektroauto darf auch
Spaß machen! Von den Fahrtkosten her
sind E-Mobile unschlagbar.
Familie Herbst hat lange disku-
tiert, sich dann für einen
Stromer entschieden und es
nicht bereut. Sie setzt auf
die Alternative zu Diesel- und
Benzinfahrzeugen und damit
auf innovative Zukunftstechnik.
Foto: Getty Images / Cultura
Foto: Fred Zhang / Flickr RM
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